Die Mädels für Körper und Geist

    Driftwood-Yogalehrer Jette und Sophia

    "Be a Yogi be on time!" Sophia Lenz (34) und Jette Wegner (35) lieben klare Ansagen und legen morgens um halb neun jeden auf die Matte vor der Driftwood-Finca - pünktlich, aber inklusive Kaffee. Beide wissen: wer hier die nötige Konzentration findet, der glänzt auch später auf dem Wasser. Sie wissen was sie tun. Seit vier Jahren haben die beiden ihre eigene Yogaschule in Hamburg - Monkey Mind Yoga. Wer oder was der Affe im Kopf ist, was man dagegen tun kann und was das alles mit Surfen zu tun hat, haben sie uns im Interview verraten.


    Sophia, Monkey Mind Yoga. Hat wirklich jeder einen Affen im Kopf?

    Sophia: Ja, den hat jeder und das ist ja auch ganz natürlich. Man muss nur wissen, wie man ihn bändigen kann. Es gibt nur ganz wenige Sekunden am Tag, wo der mal schläft. Überleg mal, gleich nach dem Aufwachen innerhalb von einer Sekunde ist der sofort da und diktiert dir deine Gedanken auf. Yoga ist eine Möglichkeit, die eigenen Gedanken bewusst zu steuern und gezielt abzuschalten. Es belebt den Körper und gibt dem Geist eine Auszeit.

     

    Was bedeutet Yoga für dich ganz persönlich?

    Sophia: Yoga ist für mich eine Vorbereitung für jeden Tag geworden, so wie Zähneputzen. Egal ob ich morgens 1,5 Stunden Yoga mache oder nur 20 Minuten. Ich finde so meine Grundstimmung, lege sozusagen meine Farbe für den Tag fest. Der Tag fängt also bei mir an, ohne dass vorher da schon jemand rein stürzt und was von mir will.

    Und du Jette? Wie bist du zum Yogi geworden?

    Jette: Ich wünschte, ich könnte da so eine ganz verzauberte Geschichte erzählen. Tatsächlich war es aber so, dass ich über Jahre ziemlich durch mein Leben getrieben bin, gejobbt, gereist, nach Hause gekommen und wieder los. Irgendwann saß ich mal mit meiner Freundin in ihrer Küche und die meinte "Hey Jette, was willst du jetzt eigentlich mit deinem Leben?". Auf dem Tisch vor uns lag ne alte Brigitte-Zeitschrift. Und da haben wir eine Anzeige gesehen, dass Yoga-Lehrer gesucht werden. Tja, und da habe ich dann gedacht, ja, das mache ich. Ich habe dann eine Ausbildung in Köln gemacht und war später auch in Indien. Und jetzt bin ich Yoga-Lehrerin und habe einen Beruf und eben auch mich gefunden.

     

    Für wen eignet sich Yoga besonders?

    Jette: Irgendwer hat mal gesagt: "Yoga ist für alle, außer für Faule." Yoga ist kein Sport im klassischen Sinne. Yoga ist mehr als die Asanas, also die Übungen, die man so kennt. Es ist mehr eine Lebenseinstellung und kann das Handeln, Denken und Fühlen ganz stark beeinflussen. Durch die Übungen wird man immer sehr stark auf sich zurück geschmissen, was auch den Umgang mit sich selber bewusster werden lässt. Und wer sich selber bewusst ist, geht auch ganz anders mit anderen Menschen um. Yoga kann einen mit beiden Beinen im Leben verankert. Man lernt ganz tief zu spüren und so eine Basis zu finden, von der aus man Verantwortung für sich selber übernehmen kann.

     

    Was macht die Kombination von Yoga und Surfen aus?

    Jette: Das macht auf körperlicher Ebene einfach schon total Sinn. Du liegst ja quasi in der Kobra auf deinem Board, paddelst dann raus aufs Meer und musst die Balance halten. Und das kostet einfach schon extrem viel Kraft und Körperspannung, die du dir im Yoga drauf trainieren kannst.

    Sophia: Aber es geht beim Surfen auch darum, mental einen Fokus zu finden. Wenn du eine Sekunde unkonzentriert bist, dann landest du eben im Wasser und wirst erstmal so gewaschen, dass du nen Liter Salzwasser trinkst. Yoga lehrt den Surfer auch Konzentration.

    Mehr Infos zum Yoga-Studio von Jette und Sophia findet ihr unter www.monkeymindyoga.de

     

    Das Interview führte Julia Kottkamp 
    www.juliakottkamp.de

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